Wir vertreten die MAINung, dass Politik von der Diskussion lebt. Dieser Idee haben wir unseren Blog gewidmet. Wir sind Nikolaus Barth und Daniel Müller. Langjährig in der Jungen Union/CSU aktiv und zwischenzeitlich in verschiedenen Berufen und Orten beheimatet. Wir sind unseren Wurzeln dennoch weiterhin verbunden und mit dem steten Drang sich zu Wort zu melden. Die Themen reichen vom Untermain über München und Berlin bis nach Brüssel und darüber hinaus.

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Freitag, 1. März 2013

Der kleine Franz Josef

München. Ende Januar wagte der FAZ-Redakteur Albert Schäffer die Zusammenfassung eines "komplexen Vereinfachers". Der Freie Wähler Hubert Aiwanger ist Schreckgespennst der bayerischen Parteien. Der Niederbayer ist gefürchtet und zeitgleich als künftiger Koalitionspartner begehrt. Nicht ausschließbar das ihn im September ein Ministeramt ruft.

Wer dem Vorsitzenden der Freien Wähler im Bund und Land das erste Mal begegnet, der kann sich seiner allumfasenden Gegenwart sicher sein. Er überstrahlt seine Fraktionskollegen um Längen und ist in jedem noch so uninteressanten Thema mit einer eigenen Meinung vertreten. Ihn auf Bayern oder Agrarpolitik zu reduzieren ist falsch und für seine Gegner gefährlich. Er ist ebenso mit einem außenpolitischen Meinungsbild vertreten, wie in der Lage jeden noch so kleinen bundespolitischen Streitpunkt anzusprechen.

Königsgleich absolutistisch beherrscht er die, die eigentlich keine Partei sein wollen und es doch sind. Seine Dreifaltigkeit in Bayern, Bund und Fraktion (jeweils als Vorsitzender) machen ihn praktisch alternativlos. Seine Volksnähe, seine rhetorische Begabung und die populistische Grundhaltung machen ihn schwer berechenbar und gleichzeitig in der Wählerschaft beliebt. Die Anti-Partei der Freien Wähler macht es ihm möglich gegen alles und für alles zu stimmen und dieses alles als neuen Politikstil zu verkaufen.

Nicht nur die bayerische Opposition setzt auf den Niederbayern, auch innerhalb der CSU, der er eigentlich näher steht, als den anderen Parteien, wird er aufmerksam beobachtet und beneidet.  

Fast scheint es, der ewige bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß habe ihn als Reinkanation geschickt. Nur die Kragenweite von FJS hat Hubert Aiwanger (noch) nicht. Die CSU sollte ihn dennoch ernst nehmen.