Wir vertreten die MAINung, dass Politik von der Diskussion lebt. Dieser Idee haben wir unseren Blog gewidmet. Wir sind Nikolaus Barth und Daniel Müller. Langjährig in der Jungen Union/CSU aktiv und zwischenzeitlich in verschiedenen Berufen und Orten beheimatet. Wir sind unseren Wurzeln dennoch weiterhin verbunden und mit dem steten Drang sich zu Wort zu melden. Die Themen reichen vom Untermain über München und Berlin bis nach Brüssel und darüber hinaus.

Viel Freude beim Lesen!

Donnerstag, 29. August 2013

Keine Alternative für Deutschland (1)

München. Die Alternative für Deutschland findet sich in bester Gesellschaft zu Linken, Freien Wähler und Grünen und grenzt sich relativ klar zu Union und Sozialdemokraten ab. Klar deswegen, weil auch sie ein Experiment, nichts anderes ist die aktuelle Europapolitik, wie im Laborversuch beenden will und den Wählern ein Ergebnis verspricht, das sie nicht garantieren kann.

Wahr ist, dass die Verträge von Maastricht zigfach gebrochen wurden und eigentlich  Klauseln enthalten, die ein klares Vorgehen in der aktuellen Situation beschreiben: Kein Staat möge für den anderen einstehen. Doch leider funktioniert Politik nicht wie im Labor und leider laufen politische Prozesse nicht lehrbuchartig ab. Politische Entscheidungen innerhalb der Demokratie sind Konsensbildungen. Das gilt innerstaatlich und natürlich auch im europäischen Kontext.

Wahr ist, dass die Lösung der Krise Zeit braucht, viel Zeit. Schäuble spricht von einem Jahrzehnt und genau das ist ein Teil der Wahrheit. Für die Deutschen bedeutet dies in erster Linie eine solidarische Verantwortung, für alle anderen viel Geduld.

Wahr ist auch, dass es nicht kostenlos gehen wird. Doch vorzurechnen, eine Aufspaltung des Euros wäre die bessere Alternative für Europa ist zu einfach. Denn wie bei Linken, Freien Wählern und Grünen sollen die Kosten allen voran die Banken, Fonds und Spekulanten tragen. Vergessen wird dabei immer, dass auch das wir alle sind.

Wahr ist, die AfD ist keine Alternative für Deutschland.

Montag, 19. August 2013

Denk ich an die Grünen in der Nacht...

München. Der Aufschrei wäre laut. Sehr laut. Nicht auszudenken was die Zeitungen geschrieben hätten, wenn die CDU in einem Bundesland vorgeschlagen hätte, Studiengebühren von Ausländern zu nehmen. Die Grünen haben genau das getan. Und weshalb?

Die Geschichte ist schnell erzält. Die Fraktion der Grünen im Landtag von Baden-Württemberg hat genannte Vorschläge unterbreitet. Klar war, dass der kleinere Koalitionspartner, die SPD, niemals zustimmen würde. Doch was bewegt eine erfolgsverwöhnte Partei zu solchen Vorschlägen, die den ohnehin brüchigen Koaltionsfrieden gefährden und die Partei näher an die CDU heranführen? Zwingt die Macht des tatsächlichen Haushaltslochs  die Grünen zur Vernunft?

Können sich die Grünen eigentlich alles leisten ohne Sympathiewerte zu verlieren? Es scheint so. Die Grünen habe viele ihrer guten Leute an andere Parteien oder die Wirtschaft verloren. Sie treten mindestens seit zehn Jahren mit unveränderter Mannschaft an, obgleich es durchaus Skandale und Schwächephasen gab. Erneuerung scheint zweitrangig. Was zieht die Wähler zu den Grünen?

Wer mehr Steuern zahlen möchte, wählt grün.
Wer Betriebe außer Landes bringen möchte, wählt grün.
Wer donnerstags kein Fleisch willl, aber gleichzeitig den fleischfreien Freitag aus christlicher Tradition als verstaubt ablehnt, wählt die Grünen.
Wer EU-Ausländer am Studium in Deutschland hindern möchte, sollte grün wählen.
Wer gegen Fluglärm, Bahnverkehr und Feinstaub gleichermaßen ist, sollte grün wählen.
Wer islamische Feiertage haben und christliche abschaffen möchte, sollte sich an die Grünen wenden.
Wer seinen Minijob satt hat, sollte die Grünen wählen.

Und wer das alles und vieles mehr nicht will, der denkt an die Grünen in der Nacht und wählt was besseres.

Freitag, 16. August 2013

Die Supermacht

München. Die transatlantische Freundschaft wurde durch neue Begriffe wie Prism, NSA oder Überwachung belastet. Alle Bemühungen um den Datenschutz scheinen obsolet. Kann der Staat uns Bürger überhaupt noch schützen?

Zunächst stellt sich die Frage nach dem Warum? Warum verraten uns befreundete Dienste, warum arbeitet der deutsche Nachrichtendienst gegen seine Bürger. Die Antwort ist nicht einfach. Otto Schily, SPD / Bundesinnerminister a.D., hat die Angst der Bürger vor dem Staat als Hysterie gebrandmarkt. Sicher ist diese vereinfachte Darstellung falsch. Aber sein Argument regt zum Nachdenken an. In erster Linie liegt die Wurzel des Übels in der Vergangenheit. Briten und Amerikaner erlebten gleichermaßen ein Trauma, das die eigene Verwundbarkeit vor Augen führte. Auch wenn es für die alten Europäer ungewöhnlich scheint, so ist es in den USA doch als demokratischer Wille zu verstehen, dass die Mehrheit bereit ist auf bügerlicher Rechte zu verzichten, um dafür absolute Sicherheit in USA zu erhalten.

Absolute Sicherheit wird es niemals geben. Doch im Gegensatz zu dem, was viele vor 12 Jahren als Horrorszenarien ausmalten, ist die Effektivität der Dienste festzuhalten. Bemerkenswert ist das Abschreckungspotential, was sich auch durch die zwischenzeitlich bekannte Omnipräsenz erklären lässt. Den Wettbewerb um die Information scheinen die Amerikaner und Briten für sich entschieden zu haben. Bei aller Kritik sollten diese Gründe nicht unerwähnt bleiben.

Zwar folgten nicht alle europäischen Staaten den amerikanischen und britischen Freunden überall hin, doch spätestens nach den Anschlägen von Madrid, wurde die eigene Verwundbarkeit deutlich und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit stieg. Die aktuelle Zurückhaltung kritischer Kommentare in Politik und Gesellschaft trägt auch dem Wunsch nach Sicherheit, wie in den USA und Großbritannien, Rechnung.

Die USA als letzte Supermacht der bipolaren Welt und als künftig verbleibende westliche Supermacht in der multipolaren Welt müssen verantworutungsvoll damit umgehen. Langfristig können Europa und die USA nur Anziehungspunkt und Vorbild in der Welt bleiben, wenn sie in der Lage sind, die sicherheitspolitischen Ansprüchen unter Berücksichtigung der bürgerlichen Rechte einzuhalten.

Die jüngste Vergangenheit hat eine weitere Supermacht hervorgebracht, die niemandem verpflichtet ist. Edward Snowden und andere verkörpern diese. Snowden ist heute in der Lage Regierungen zu stürzen, Konflikte zu schüren und Unsicherheit zu mehren. Er hat der Wahrheit in der Sache gedient, doch muss auch die Welt lernen mit diesen neuen Supermächten umzugehn.