München. Mario Draghi
hat am vergangenen Donnerstag die Geldschleusen weit geöffnet. Die EZB
kauft Staatsanleihen im großen Stil und flutet Europa mit billigem Geld.
Was die Südeuropäer freut, hat im Norden Kritik hervorgerufen. Doch die Kritik
trifft den Falschen.
Als die europäische
Schuldenkrise vor wenigen Jahren ausbrach, und die Zentralbank erstmals
Staatsanleihen in deutlich geringerem Umfang als heute erwarb, verloren die
Notenbanker ihre Unschuld, nicht aber ihre Unabhängigkeit. An Draghis
Entschlossenheit den Euro zu retten zweifelt inzwischen niemand mehr.
Super Mario hat den
Krisenstaaten Europas schon vor zweieinhalb Jahren Zeit gekauft. Er entlastete
ihre Haushalte mit niedrigen Zinsen und der Versicherung, dass die EZB den Euro
verteidigen werde. Die Mittel dafür werden ausreichen, daran ließ er keinen
Zweifel.
Doch Europa ändert
sich nur langsam. Drei Krisenstaaten ziehen mehr oder weniger schnell
Reformvorhaben durch und ändern sich. Bei anderen fehlt das Engagement oder sie
halten sich an Politiker, die unhaltbare Versprechungen machen. Gleichzeitig
erstarken Eurogegner in allen Ländern, denen es vor allem um die
Nationalstaaten, weniger um die europäische Einheit geht.
Das alles sieht auch
Draghi und er verzweifelt daran, dass seine Warnungen und Ratschläge, die Zeit
des billigen Geldes für Reformen zu nutzen, viel zu leichtfertig ignoriert
wurden. Damit fehlen Europa wirtschaftliche Impulse und Wachstum.
Was er uns seine Kollegen letzte Woche beschlossen haben, ist keine konventionelle Zentralbankpolitik. Es ist der Versuch die Phase des billigen Geldes auf unbestimmbare Zeit zu verlängern. Gleichzeitig schwächt die Maßnahme den Außenwert des Euros und erhöht damit die Exportchancen Europas. Es ist nichts anders als ein Misstrauensvotum der unabhängigen EZB gegenüber der Politik, die ihre Hausaufgaben nicht gemacht hat. Auch Deutschland kann sich dieser nicht entziehen. Die Kosten dafür trägt der europäische Sparer.
Was er uns seine Kollegen letzte Woche beschlossen haben, ist keine konventionelle Zentralbankpolitik. Es ist der Versuch die Phase des billigen Geldes auf unbestimmbare Zeit zu verlängern. Gleichzeitig schwächt die Maßnahme den Außenwert des Euros und erhöht damit die Exportchancen Europas. Es ist nichts anders als ein Misstrauensvotum der unabhängigen EZB gegenüber der Politik, die ihre Hausaufgaben nicht gemacht hat. Auch Deutschland kann sich dieser nicht entziehen. Die Kosten dafür trägt der europäische Sparer.